Nachträglicher Einbau einer zentralen Lüftungsanlage
Eine zentrale Lüftungsanlage lässt sich auch im Bestand realisieren – im Wohngebäude ebenso wie im Büro, Hotel oder in der Praxis.
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Entscheidend sind die baulichen Voraussetzungen (Platz für Gerät und Leitungsführung), ein sauberer Brandschutz, wirksamer Schallschutz und eine Planung, die Luftmengen, Regelung und Wartung von Beginn an mitdenkt. Im Altbau ist der Eingriff meist größer als bei dezentralen Systemen, doch mit kluger Leitungsführung und Wärmerückgewinnung verbessert sich die Luftqualität deutlich und die Heizlast sinkt spürbar.
Warum eine zentrale Lüftungsanlage nachrüsten?
Zentrale Lüftungen führen kontinuierlich Frischluft zu, entfernen CO₂, Feuchte und Gerüche und reduzieren so Schimmelrisiken und Beschwerden. Mit Wärmerückgewinnung sinkt der Heizbedarf; Komfort und Raumluftqualität steigen. In energetisch sanierten Gebäuden wird der Nachweis eines ausreichenden Mindestluftwechsels zunehmend relevant – je dichter die Gebäudehülle, desto eher braucht es ein Lüftungskonzept nach Sanierungen (z. B. bei Fenster- oder Dachflächenwechsel).
Was sind die Voraussetzungen im Bestand?
Wesentlicher Erfolgsfaktor ist der Platzbedarf: Aufstellort für das Lüftungsgerät, Schalldämpfer, Verteiler und die Zugänglichkeit für Filter- und Wartung. Die Leitungsführung verlangt kurze, gut geplante Wege und möglichst zentrale Verteilungspunkte (z. B. Flur-Abhangdecken), um Druckverluste und Schall zu minimieren. Brandschutz (Abschottungen, Brand- und Rauchschutzklappen) muss konform zum Bauordnungsrecht gelöst werden. Ein Schallschutzkonzept mit entkoppelten Befestigungen, moderaten Luftgeschwindigkeiten und geeigneten Schalldämpfern ist essenziell für Akzeptanz im Alltag. Bereits in der Planung sollten Hygiene, Reinigbarkeit und Revisionszugänge berücksichtigt werden – das erleichtert Wartung und Inspektionen später erheblich.
Leitungsführung im Altbau: was funktioniert in der Praxis?
Altbauten haben häufig begrenzte Schächte und sensible Oberflächen. Bewährte Lösungen sind die Nutzung bestehender Schächte (z. B. stillgelegte Kamine, Installationsschächte) mit brandschutzkonformer Auskleidung, die Verteilung über abgehängte Decken in Fluren und Nebenräumen sowie sorgfältige Kernbohrungen für Außenluft/Fortluft mit schallentkoppelten Durchführungen. Luftkanäle mit vorgewärmter Zuluft lassen sich oft am einfachsten in Flurdecken bündeln, mit kurzen Anschlüssen in Aufenthaltsräume – das reduziert Eingriffe, Geräusche und Balancieraufwände bei der Einregulierung.
Zentrale vs. dezentrale Lösungen: eine realistische Einordnung
Für den nachträglichen Einbau im Altbau ist der bauliche Aufwand bei zentralen Anlagen spürbar höher: Ein komplettes Luftverteilungssystem muss in bestehende Strukturen integriert werden. Dezentrale Geräte benötigen meist Kernbohrungen und einen Stromanschluss je Raum und können stufenweise eingebaut werden. Wirtschaftlich und baulich kann dezentral im Altbau häufig sinnvoller sein; zentral bietet dafür Komfortvorteile und einheitliche Regelung. Die Entscheidung sollte auf Basis der Gebäudegeometrie, Schallschutzanforderungen, energetischen Ziele und des Wartungskonzepts getroffen werden.
Wie läuft die Planung konkret ab?
Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme: Nutzungsprofile, Personenbelegung, Feuchte- und Geruchslasten, mögliche Leitungswege, Montagezugang und Aufstellort. Darauf folgen Luftmengenberechnung, Zonierung (Zuluft in Aufenthaltsräumen, Abluft in Feuchträumen), Regelungskonzept (Zeitprogramme, Feuchte-/CO₂-Führung), Schallschutz- und Brandschutzplanung. Für den Altbau sind Abhängdecken und kurze Verteilerwege oft der Schlüssel. Im Gewerbe kommen zusätzlich organisatorische Aspekte hinzu: klare Betreiberpflichten, Dokumentation und Wartungszugänglichkeit. Eine sorgfältige Einregulierung (Volumenstrom, Balance) entscheidet am Ende über Komfort und Energieeffizienz.
Welche Normen und Pflichten sollte man kennen?
Für Hygiene in Lüftungsanlagen ist die VDI 6022 zentral; sie setzt Anforderungen an Planung, Betrieb, Reinigung und Inspektion – inklusive Revisionsöffnungen und Reinigbarkeit. In gewerblichen Umgebungen sind zusätzlich Arbeitsstättenanforderungen (ASR A3.6) relevant. Für Luftkanalhygiene wird häufig DIN EN 15780 herangezogen. Bei kombinierten Systemen mit Kälte-/Klimatechnik sind weitere Normen wie DIN EN 378 zu beachten. Sanierungsprojekte lösen außerdem oft die Pflicht zur Erstellung eines Lüftungskonzepts aus, wenn große Fenster-/Dachflächen erneuert werden und der Mindestluftwechsel nachzuweisen ist.
Worauf sollten Privatpersonen achten?
Leiser Betrieb, einfache Bedienung und saubere Luft stehen im Vordergrund. Prüfen Sie früh den geeigneten Aufstellort (z. B. Hauswirtschaftsraum) und die Wege für Zuluft/Abluft, damit Wartung (Filterzugang, Reinigung) später ohne großen Aufwand möglich ist. Wärmerückgewinnung reduziert Heizkosten und Feuchteprobleme – besonders in energetisch nachgerüsteten Altbauten. Ein konsequentes Schallschutzkonzept (Dämmung, entkoppelte Leitungen, moderate Luftgeschwindigkeiten) verhindert Geräusche in Schlaf- und Wohnräumen.
Worauf sollten Unternehmen und Betreiber achten?
Im Gewerbe sind Hygiene, Betriebssicherheit und Nachweisführung entscheidend. Die Anlage muss revisionsfreundlich und reinigungsfähig geplant sein, mit eindeutigen Verantwortlichkeiten für Wartung und Inspektion. Eine TCO/ROI-Betrachtung lohnt sich: Wärmerückgewinnung, bedarfsgesteuerte Regelung und korrekte Luftverteilung senken Energiekosten und Beschwerden und unterstützen Audits. Zudem empfiehlt sich eine zonenweise Umsetzung, um während der Montage den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Zentrale Lüftungsanlagen lassen sich im Bestand realisieren, wenn Planung, Leitungsführung, Brandschutz und Schallschutz konsequent beachtet werden. Privat profitieren von Komfort, Feuchteschutz und geringeren Heizkosten, Unternehmen von Hygiene, Effizienz und auditfähiger Dokumentation. Gerade im Altbau gilt: Je besser die Vorplanung und die Nutzung vorhandener Wege, desto geringer die Eingriffe in die Bausubstanz und desto höher die Alltagstauglichkeit. Für Projekte in Düsseldorf, Köln, Bonn und NRW unterstützen wir Sie gern mit Bestandsaufnahme, Planung und einem klaren Wartungs- und Betriebskonzept.
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